Der Anbau

Vom Acker auf den Teller - Das Leben einer Kartoffel zwischen Anbau, Ernte und Vertrieb. Ganz in der Nähe von Limburg an der Lahn, in den Gemarkungen Lindenholzhausen, Steeden und Villmar, bewirtschaften wir rund 60 Hektar Ackerfläche, auf denen wir neben Kartoffeln auch Gerste, Hafer, Weizen und Zuckerrüben anbauen. Unser ganzes Herzblut steckt aber in der Aufzucht und Ernte unserer Kartoffeln, die wir mit viel Herz und Sachverstand im Vierjahreswechsel anbauen.
Die Kartoffelpflanze ist sehr anpassungsfähig und ihre Ansprüche an den Boden sind vergleichsweise gering. Dennoch braucht es viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um nicht nur viel, sondern vor allem auch das Beste zu ernten: vollmundige Speisekartoffeln mit unverwechselbarem Geschmack. Aber nicht nur der Geschmack, sondern auch der geplante Erntezeitpunkt und die gewünschten Kocheigenschaften (festkochend, vorwiegend festkochend, mehligkochend) entscheiden über die richtige Vorbereitung des Bodens und die Anbaumethode. Darum beschäftigen wir uns seit vielen Jahren intensiv mit den goldgelben Erdäpfeln und haben gelernt, welche Sorten in den fruchtbaren Lössböden des Goldenen Grundes am besten wachsen und gedeihen und ein unverkennbares Aroma ausbilden.
Kartoffeln wachsen schnell und brauchen viele Nährstoffe. Das erfordert nicht nur einen gut vorbereiteten Boden, sondern auch eine regelmäßige Pflege der wachsenden Kartoffelpflanzen. Um die optimale Ertragskraft des Ackerbodens zu erhalten, hat sich für den Kartoffelanbau die Vierfelderwirtschaft als ideal erwiesen. Das bedeutet, dass die Kartoffeln nur alle vier Jahre am selben Standort angebaut werden und der Boden in der Zwischenzeit mit anderen Bodenfrüchten bepflanzt wird. Diese Fruchtfolge beugt der Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten vor und sorgt dafür, dass sich der Boden erholen und aufgezehrte Nährstoffe wieder freisetzen kann.

Um sowohl die Qualität als auch den Ertrag der Kartoffeln zu sichern, müssen sie gedüngt werden. Im ersten Schritt arbeiten wir mit rein organischen Nährstoffen mit denen wir den Boden bereits im Vorfeld anreichern, um eine optimale Nährstoffversorgung zu garantieren.
Für eine gesundes und gleichmäßiges Wachstum ist neben der ausreichenden Nährstoffversorgung auch die Art und Weise des Setzens wichtig. Die richtige Bodentiefe sowie der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen kann entscheidend sein, um der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen und Fäulniserscheinungen durch Staunässe zu verhindern.
Dass wir unsere Kartoffeln noch mit der Hand lesen wie zu Uromas Zeiten, können wir Ihnen nicht erzählen; dafür ist die Ernte zu umfangreich. Um die Knollen effizient aus der Erde zu holen, verwenden wir eine spezielle Erntemaschine, den Kartoffelroder. Dieser sammelt die Knollen nicht nur zuverlässig ein, sondern trennt zugleich das Kartoffelkraut und die Erde. Trotz moderner Maschinen ist die Handarbeit unserer MItarbeiter eine Voraussetzung für eine schonende Einlagerung.

Doch – zum Glück – kommt selbst die moderne Landwirtschaft nicht ganz ohne Handarbeit aus. Denn das richtige Gefühl für die Knolle, ob sie gesund und ob sie reif ist, das bekommt man nur, wenn man sie in Händen hält, sie sorgsam befühlt und wenn man sie mit eigenen Augen betrachtet.
Kartoffeln sind ein Nachtschattengewächs und müssen nach der Ernte sorgfältig und unter besonderen Bedingungen gelagert werden. In unseren modernen Kartoffellagern sorgen wir für konstante Temperaturen zwischen 4° und 7° C, für eine dauerhaft geringe Luftfeuchtigkeit und achten auf Schutz vor Tageslicht. So stellen wir sicher, dass die Kartoffeln nicht vorzeitig keimen oder Bitterstoffe bilden und ungenießbar werden. Aber auch einer Umwandlung der Kartoffelstärke in Zucker beugen wir so vor, was der Knolle einen unerwünscht süßen Geschmack verleihen würde.
Bis zum Weiterverkauf lagern wir all unsere Kartoffeln in offenen Holzkisten und überprüfen regelmäßig ihren Zustand.
Die festkochende Annabelle, die vorwiegend festkochende Corinna, die mehligkochende Lucilla und viele andere – garantiert hatten auch Sie schon eine unserer Kartoffeln auf dem Teller! Denn zwischen Taunus und Westerwald beliefern wir nicht nur Gaststätten und Restaurants, Hofläden und Landhandelsbetriebe, sondern auch viele regionale Supermärkte wie REWE, Nahkauf und unseren heimischen EDEKA (Lindenholzhausen), wo wir unsere Produkte unter dem LANDMARKT-Label vertreiben.
Einen Teil der Kartoffelernte halten wir für Melli's Hoflädchen zurück, wo wir uns jederzeit über Ihren Besuch freuen und Ihnen neben unseren Knollen auch allerhand andere Leckereien zu bieten haben.